Durch den Zusammenschluss der Einheitsgemeinde Homburg, der Ortsgemeinde Gündelhart-Hörhausen und der Ortsgemeinde Salen-Reutenen entstand am 1. Januar 1999 auf dem Seerücken die viertgrösste Gemeinde im Kanton Thurgau.
Der Name "Homburg" kommt in verschiedener Schreibweise schon im 9. und 10. Jahrhundert vor als Hohenberc, Honbergc, Honberch, Hohenburg, Honburch usw. Am 10. Mai 889 verpflichtet sich ein gewisser Chunipert von seinen Gütern in Hohenberc dem Kloster St. Gallen zu einer jährlichen Abgabe. Ob es sich dabei um unser Homburg handelte, bezweifeln die Historiker neuerer Zeit, da es sich ebensogut um die Burg Homburg bei Steisslingen im Landkreis Konstanz handeln könnte, deren Besitzer die Burg ebenfalls so benannt haben sollen.
Erstmals wirklich eindeutig werde unser Homburg am 6. März 1243 unter dem Namen "Hohenberc" erwähnt. Noch im gleichen Jahrhundert werde Homburg in sieben weiteren Urkunden erwähnt, deren Zuordnung eindeutig unser Homburg betreffe. Zu dieser Zeit wurde Homburg schon als Ober- und Unterdorf unterschieden. Ebenfalls um diese Zeit werden auch Reckenwil, Eugerswil, Uhwilen, Sassenloh, Hörstetten und Hörhausen genannt. Daraus ist zu schliessen, dass alle aufgezählten Orte schon viel früher gegründet wurden, es fehlt nur der urkundliche Nachweis, besonders für die unserer Gemeinde.
Dass die Vermutung über eine frühere Gründung nicht ganz abwegig ist, geht aus einer Bemerkung im alten Jahrzeitenbuch hervor, wo die Gründung der Pfarrkirche Homburg im 10. Jahrhundert aufgeführt wird. Dagegen wird die Gründung von Klingenberg erstmals und eindeutig nachgewiesen im 13. Jahrhundert. Dannzumal hatten nämlich die "Klingenberger" ihre Stammburg auf dem Hügel nördlich angrenzend an das jetzige Schloss erbaut. Leider wurde die damals stolze und weithin sichtbare Burg im Jahre 1849 vom damaligen Besitzer bis auf die Grundmauern abgebrochen.
Das Wappen der ehemaligen Einheitsgemeinde Homburg war ein einfacher, quer geteilter Schild, dessen Oberteil schwarz und der Unterteil weiss war. Dieses Wappen wurde unverändert vom Wappen des Klingenbergergeschlechts übernommen.
Die fränkische Adlige Thiotind vermachten zwischen 872 und 883 ihren Grundbesitz in "Gundelinhart" dem Kloster St. Gallen. Erst im 11. Jahrhundert wird Hörhausen durch einen Ritter von "Huonerhusin" aktenkundig. Neben den Herren von Klingen, den Klingenbergern und den Klöstern Feldbach und Kreuzlingen war es vor allem die Abtei Reichenau, die sowohl in Gündelhart als auch in Hörhausen, Güter und Rechte innehatte.
Später gelangten diese Güter auf Umwegen in den Besitz der Lanzen von Liebenfels und mit Ammenhausen, Lanzenneunforn, Kugelshofen und Eggmühle einen Teil der Herrschaft Liebenfels bildeten. Die Familie Lanz war im 16. Jahrhundert so verschuldet, dass sie 1571 Schloss Liebenfels und den grössten Teil ihrer Güter veräussern musste und nur Gündelhart samt Pfarrei halten konnten. Hier erbauten sie ein Schloss und begründeten zusammen mit Hörhausen eine eigene Gerichtsherrschaft.
Die in Gündelhart stehende Zwiebelturmkirche St. Mauritius geht in ihrer heutigen Gestalt vermutlich in das erste Drittel des 18. Jahrhunderts zurück, dürfte aber im Kern aus dem Mittelalter stammen, wobei dem Schiff um 1300 der Chor angefügt wurde. Das Schloss und die Herrschaft Gündelhart gehörten seit 1622 der Urner Familie von Beroldingen. Die Familie Beroldingen baute das Schloss um und erneuerte die Kirche. Gündelhart bildet noch heute mit Schloss, Kirche, Pfarrhaus und dem Gebäudekomplex "Beggestübli" ein absolut intaktes Ortsbild.
Das Wappen der ehemaligen Ortsgemeinde Gündelhart-Hörhausen ist eine neuere Schöpfung, angelehnt an das Wappen des Geschlechtes von Beroldingen. Die Beroldinger besassen von 1622 bis 1798 die Gerichtsherrschaft Gündelhart. Der Gündelharter Zweig der Familie starb 1869 im Besitze des Schlosses aus.
Die auf dem Scheitel des Serückens, rund 700 Meter hoch gelegene, dünn besiedelte Gemeinde besteht aus den Weilern Bulgen, Haidenhaus, Reutenen, Salen, Sassenloh, Tägermoos und Uhwilen und unterstand bis 1798 zum grössten Teil unmittelbar dem Langvogt. Einzelne Häuser von Reutenen gehörten zum Gericht Klingenberg oder dem Kloster Feldbach. Die St. Antonius-Kapelle in Reutenen wurde 1862 von Kaplan Allenspach in Homburg gestiftet.
Das Wappen der ehemaligen Ortsgemeinde Salen-Reutenen ist eine neuere Schöpfung, abgeleitet von den Namen der beiden Siedlungen. Salen ist gleichbedeutend mit Weiden, Reutenen weist auf durch Rodung urbar gemachtes Gebiet hin. Redender Ausdruck der beiden Namen sind die samt Wurzeln ausgerissenen Weiden. Die Farben Rot und Gelb sind die der Landvogtei, welcher beinahe auf dem ganzen Gemeindegebiet die hohe und niedere Gerichtsbarkeit zustand.